So finden Sie die richtigen Key-Results

Im agilen Rahmenwerk OKR (Objectives & Key-Results) geht es darum motivierende Ziele (Objectives) und wirksame Erfolgstreiber (Key-Results) zu finden die einerseits die Strategie operationalisieren und andererseits das Tagesgeschäft sinnvoll abbilden. Klingt logisch?

“Easy to understand, difficult to master” – dieser Spruch passt auf jeden Fall zu 100 Prozent zu den OKRs. Der aus unserer Erfahrung anspruchsvollste Teil im OKR-Prozess ist das Finden und Schreiben der perfekten Key-Results. Und genau hierauf konzentrieren wir uns in diesem Artikel. Denn die Schlüsselergebnisse eines jeden Objectives (ja, Key-Results lassen sich am besten 1:1 übersetzen) sorgen dafür, dass am Ende eines OKR-Quartals das Objektive (der Zielzustand) erreicht wird.

Key-Results treiben Sie zum Erfolg

Key-Results sind nicht nur Schlüssel-Ergebnisse, sondern auch Erfolgstreiber, denn sie beschreiben was Sie am Ende eines Quartals erreicht haben (wollen) und nicht was Sie auf dem Weg dorthin tun wollen. Dieser Unterschied ist fein, und macht gleichzeitig einen großen Unterschied. 

Die Grundidee der Key-Results ist es Erfolgstreiber zu definieren, die die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung eines Objectives erhöhen. Sie gehen also beim Definieren der Key-Results eine Wette auf die Zukunft ein, die etwa so lautet: “Wenn ich dieses Key-Result umfänglich erreiche, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, am Ende des OKR-Zyklus das Objektive zu erreichen.” 

Wichtig: Würden Sie also das Key-Result als einfaches ToDo (oder Key-Activity) formulieren, verschenken Sie somit eine Menge Power, weil Sie den Handlungsspielraum einengen. Key-Results sind also eher wie ein Micro-Ziel zu verstehen und nicht wie ein ToDo. 

Erst in den OKR-Check-Ins (wöchentliche OKR-Meetings) entstehen aus der Betrachtung der Key-Results die Key-Activities. Deren Umsetzung sorgt dann dafür, dass die Key-Results und damit das Objective schrittweise erreicht werden kann.

Herausforderung Key-Results richtig meistern

Wir sind es gewohnt in Maßnahmen zu denken, deshalb fällt es vielen Führungskräften und Teams am Anfang schwer ein Gefühl und eine gute Technik für die Definition von Key-Results zu finden.

So geht’s los: Machen Sie zunächst einen Gedankensprung ans Ende des OKR-Quartals und stellen Sie sich vor wie Sie im OKR-Review den Stakeholdern die wichtigsten Ergebnisse bzw. Erfolge präsentieren. Ganz ehrlich: Sie werden wohl kaum berichten “…wir haben erst das und dann das und das gemacht…”. Sondern Sie werden Fakten liefern: “Hier stehen wir jetzt und das haben wir erreicht”. Sie präsentieren die Schlüsselergebnisse.

Ein OKR-Praxis-Beispiel: Werden Sie zum Beispiel davon berichten eine von 5 Instagram-Kampagnen gestartet zu haben? Nein – Sie werden reporten welchen positiven Impact die Social-Kampagne für die Marke/Produkt/Kunde hatte und zu welchem Ergebnis das geführt hat. Konkret: “Wieviel Leads haben wir erreicht?” und “Was ist der Mehrwert für unsere Marke/Produkt/Kunde davon?”

Das clevere Key-Result-Rezept

Für Key-Result-Einsteiger hilft diese Vorgehensweise, das Umdenken einzuleiten:

1. Stellen Sie sich zunächst vor, was Sie vermutlich alles tun um an das Ziel ( Objective) zu kommen. 

Vorteil: Das liefert Ihnen schon eine Menge Ideen für Key-Activities und schafft Vertrauen, weil wir diese Art des Denkens gewohnt sind. Diese Ideen drängen sich ohnehin als Erstes auf und werden dann kurz aufgeschrieben um Raum für die wesentlichen Dinge zu schaffen. Bitte beachten: das sind noch nicht die Key-Results und vermutlich nicht mal die besten Aktivitäten auf dem Weg zum Ziel! Hierfür brauchen wir die zweite Frage.

2. Stellen Sie sich jetzt vor Sie haben das alles getan. Wie sieht Ihre Welt dann aus unterschiedlichen Perspektiven aus? 

Was sind demnach die messbaren Erfolge/ Resultate basierend auf Ihren Key-Aktivitäten? Das führt Sie dann zu den richtigen Key-Results. Diese können Sie dann noch mal mit den folgenden Kriterien gegenchecken.

Überprüfen Sie die Key-Results nach diesen Kriterien

1. Kriterium: Metriken

Merken Sie sich einfach diesen Satz von Google VC Marissa Mayer : “If it dies not have a number, it is not a key result”. Denn ein wichtiges Kriterium für Key-Results ist, dass sie messbar sein müssen. Das bedeutet Key-Results sind quantitativ und beinhalten immer eine Zahl. Es gibt keine Zahl für das Key-Result? Dann lohnt sich die Suche nach einem alternativen Key-Result. Unser Mantra an die OKR-Teams: Die Metriken eines Key-Results machen den Fortschritt und den Erfolg messbar und erleichtern die Arbeit.

2. Kriterium: Unabhängigkeit

Key-Results sollten möglichst unabhängig voneinander sein, damit ich vier Möglichkeiten (wir empfehlen stets 4 KRs pro Objective) habe, mein Ziel zu erreichen. Fällt also einer der Erfolgstreiber aus (weil sich z.B. die Rahmenbedingungen in den 3 Monaten stark verändert haben), dann können die anderen Key-Results unabhängig davon die Zielerreichung möglich machen.

3. Kriterium: Keine Meilensteine

Die Key-Results sind immer zeitlich gebunden an den Zyklus und beschreiben den messbaren Erfolg genau am Ende des Zyklus. Das bedeutet es gibt keinen Bedarf weitere Termine in den Key-Results zu verankern. Alle Key-Results sind automatisch auf das Ende des Zyklus terminiert.

Warum dieses Umdenken in Key-Results sinnvoll ist

In einer komplexen Arbeitswelt wissen wir vielleicht am Anfang des Quartals noch gar nicht genau was die besten Aktivitäten wären, um ein Ziel zu erreichen. Wir können uns aber sehr gut vorstellen, was wir alles gern in den 3 Monaten erreicht haben wollen. 

Der Weg dorthin ist noch offen und lässt Spielräume für Innovation, neue Ideen und andere Lösungsansätze. Zudem fördert das Denken und Arbeiten mit Key-Results agiles Arbeiten und Selbstorganisation.  Die Teams können von Woche zu Woche Ihre Aktivitäten (ToDos) anpassen um das Ziel bzw. das Key-Result zu erreichen. Wir sind also nicht gebunden an ein Mikromanagement und festgelegte Meilensteinpläne. Klingt gut, oder?

 

Noch Fragen? Dann melden Sie sich gern bei uns.

Kostenloses OKR-Webinar: Wollen Sie wissen, was Ihr Team wirklich motiviert?

Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir ein individuelles Konzept für Ihre Transition hin zu einem agil geführten Unternehmen. Für Entscheider, die mit einem motivierenden Zielvereinbarungssystem sicher in das New Normal führen wollen. In diesem Impulsvortrag liefern wir Ihnen Antworten aus der Praxis und zeigen Ihnen, wie Sie OKRs einsetzen können, um Ihr Unternehmen noch erfolgreicher zu machen.

Jetzt kostenlos registrieren


Christina Stenglein

Christina Stenglein hat eine sogenannte Slash-Slash-Biografie – das heißt, sie hat Erfahrung in unterschiedlichsten Jobs: Diplom-Ingenieurin, internationale Marketing-Erfahrung bei einem Automobilhersteller und Gründerin von mehreren Start-ups. Zudem langjährige Tätigkeit in der digitalen Industrie bei namhaften Agenturen und für die Next Conference. Die letzten Jahre hat sich Christina einen Namen als erfolgreiche Beraterin und als Coach im Bereich Resilienz, Selbstorganisation, Führung und New Work gemacht. Ihre Schwerpunkte bei der New Work Squad sind Kommunikation im agilen Umfeld und OKR-Management.



Share This