Konzentrieren statt diskutieren: Wie OKRs den Fokus stärken und unnötige Diskussionen stoppen
Kennt ihr auch diese endlosen Diskussionen in Meetings und Workshops? Offtopic-Meldungen, wo eigentlich alles gesagt wurde. Oder Einwände, die im Sinne der Sache nicht notwendig sind.
Nach mehr als 5 Jahren intensiver OKR-Beratung – von Start-Up bis zum DAX-Unternehmen – sind auch wir immer wieder erstaunt, wie viel Zeit durch fehlenden Fokus in Meetings verplempert wird.
In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, warum Fokus wichtiger ist als endlose Debatten und wie OKRs helfen, Diskussionen durch abgestimmte Arbeitsprinzipien und Rituale zu reduzieren. Wir beleuchten, wie OKRs Teams dabei unterstützen, sich über einen sinnstiftenden Austausch auf die richtigen Ziele zu konzentrieren.
Unklare Ziele sind der Nährboden endloser Diskussionen
Eine typische Szene in vielen Unternehmen: Ein Team-Meeting, bei dem das Thema der Prioritäten auf den Tisch kommt. Es folgen lange Diskussionen über die strategische Ausrichtung, unklare Zuständigkeiten und Meinungsverschiedenheiten, welches Ziel nun das Wichtigste ist. Stunden später ist wenig erreicht, dafür viel geredet, aber nicht gehandelt. Solche Szenen sind nicht nur ineffizient, frustrierend und bremsen zudem die Umsetzung wichtiger strategischer Ziele. Und sie kosten jedes Unternehmen richtig Geld.
Ein häufiges Problem ist, dass viele Unternehmen keine klaren, messbaren Ziele haben, an denen sie sich orientieren können. Ohne klare Ziele fehlt der Fokus – und das ist der Nährboden für unnötige Diskussionen. Die Herausforderung besteht darin, einen Rahmen zu schaffen, der sowohl Klarheit als auch Handlungsfreiheit ermöglicht. Genau hier kommen OKRs ins Spiel.
Wie OKRs helfen, den Fokus zu behalten
OKRs sind eine super-effektive Zielmanagement-Methode, um in Teams und im ganzen Unternehmen partizipativ klare Ziele zu definieren, um koordiniert den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Die systematische Herangehensweise von OKR reduziert den Raum für unproduktive Diskussionen und fördert eine konzentrierte, zielgerichtete Zusammenarbeit. Aber wie genau schaffen OKRs das?
Klarheit über strategische Ausrichtung
Sind die strategischen Ziele des Unternehmens klar formuliert, können sich die Teams auf die Operationalisierung dieser Fokuspunkte innerhalb ihres Verantwortungsbereichs konzentrieren. Dies beseitigt die Notwendigkeit für zähe “Wohin die Reise geht”-Diskussionen. Teams wissen mittels OKR genau, wie ihre Arbeit zur Erreichung der übergeordneten Unternehmensziele beiträgt und können sich gezielt auf die Aufgaben für den nächsten Zyklus konzentrieren.
Strukturierte Vorbereitung durch OKR-Prework
Eine strukturierte Vorbereitung auf das OKR-Planning, das sogenannte OKR-Prework, sorgt dafür, dass alle relevanten Themen bereits vorab durchdacht und im Team priorisiert werden. Dadurch kann sich das Team im OKR-Planning auf bereits analysierte und durchdachte Punkte konzentrieren, was die Notwendigkeit von Diskussionen stark reduziert. Diese Vorbereitung schafft den Raum, sich auf Abhängigkeiten und crossfunktionale Zusammenarbeit zu konzentrieren.
Klare Zielsetzung
OKRs zwingen Unternehmen, sich auf wenige, aber wichtige Ziele zu konzentrieren. Statt ständiger Diskussionen darüber, was Priorität haben sollte, schaffen OKRs Klarheit. Sie helfen dabei, die wirklich relevanten Ziele zu identifizieren und diese priorisiert anzugehen. Indem das Unternehmen auf wenige, strategisch wichtige Objectives (Ziele) fokussiert, werden unnötige Diskussionen über Nebensächlichkeiten vermieden.
Messbare Ergebnisse
Die Key-Results (KRs) machen den Fortschritt messbar und objektiv. Diskussionen enden oft in Meinungsverschiedenheiten darüber, wie “Erfolg” aussieht. OKRs beseitigen diese Unsicherheiten, indem sie konkrete, mittels Metriken messbare Ergebnisse definieren. Anstatt darüber zu diskutieren, ob man Fortschritte macht oder nicht, lässt sich der Fortschritt anhand klarer Zahlen und Fakten ablesen.
Transparenz und Alignment
OKRs schaffen Transparenz über alle Ebenen hinweg. Wenn OKRs klar kommuniziert und allen zugänglich sind, weiß jedes Team und jeder Mitarbeiter, worauf das Unternehmen hinarbeitet. Diese Transparenz sorgt dafür, dass weniger Raum für Diskussionen bleibt, weil die übergeordneten Ziele klar sind. Teams können sich besser abstimmen und vermeiden es, Zeit mit unproduktiven Gesprächen zu verlieren.
Regelmäßige Check-Ins statt ständiger Neudefinition
Oft neigen Teams dazu, ihre Ziele ständig zu überarbeiten oder im Detail zu diskutieren, anstatt sich auf die Umsetzung zu konzentrieren. Mit OKRs werden Ziele einmal pro Zyklus (üblicherweise quartalsweise) festgelegt. Diese Ziele sollten während des Zyklus nicht grundlegend geändert werden. Regelmäßige Check-Ins (z.B. wöchentliche oder zweiwöchentliche OKR-Reviews) dienen dazu, den Fortschritt zu überwachen, Probleme frühzeitig zu identifizieren und Anpassungen vorzunehmen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage: „Wie stehen wir im Vergleich zu den gesetzten Key Results?“, anstatt die Ziele ständig neu zu diskutieren.
Weniger, aber klare OKRs
Ein weiterer Schlüssel, um Diskussionen zu minimieren, ist die Begrenzung der Anzahl an OKRs. Zu viele Ziele führen zwangsläufig zu Diskussionen darüber, was Priorität hat. Beschränke dich auf 3-5 klare Objectives pro Zyklus, damit der Fokus klar ist und alle wissen, worauf es ankommt. Weniger Ziele schaffen mehr Klarheit und minimieren den Raum für unnötige Diskussionen.
Empowerment der Teams
OKRs geben Teams die Freiheit, selbstständig zu entscheiden, wie sie ihre Ziele erreichen. Anstatt für jede Entscheidung eine Diskussion auf Management-Ebene zu führen, sind Teams befähigt, selbst Entscheidungen zu treffen, solange diese im Einklang mit den übergeordneten Zielen (Objectives) stehen. Diese Autonomie führt zu weniger Abstimmungssitzungen und endlosen Debatten.
Retrospektiven am Ende jedes Zyklus
Retrospektiven bieten eine strukturierte Möglichkeit, über den OKR-Zyklus nachzudenken, anstatt während des Zyklus endlose Diskussionen zu führen. Hier wird reflektiert, was gut lief, was verbessert werden kann, und wie man sich für den nächsten Zyklus noch besser aufstellen kann. Diese retrospektiven Meetings sollten einen festen Rahmen haben, um zu verhindern, dass sie zu neuen Diskussionsrunden ausarten.
Konzentration mit Hilfe eines OKR-Coaches
Ein OKR-Coach spielt eine entscheidende Rolle, um den Fokus im gesamten Prozess zu bewahren. Der Coach unterstützt Teams dabei, OKRs korrekt zu formulieren, Prioritäten klar zu setzen und den Fortschritt kontinuierlich zu überwachen. Durch regelmäßige Begleitung und gezieltes Coaching sorgt er dafür, dass Diskussionen auf das Wesentliche beschränkt bleiben und sich das Team nicht in Nebensächlichkeiten verliert. Zudem hilft der Coach, die Einhaltung von OKR-Prinzipien sicherzustellen, fördert das Alignment zwischen den Teams und ermöglicht so eine effizientere Zielerreichung. Der OKR-Coach ist somit ein wertvoller Begleiter, um den Fokus zu stärken und die Konzentration auf die wichtigsten Ziele zu gewährleisten.
Fazit: OKR fördern Konzentration
„Konzentrieren statt diskutieren“ bedeutet, den Raum für produktives Arbeiten zu schaffen und sich auf das Wesentliche zu fokussieren – und genau das ist es, was OKRs leisten können. OKRs sind ein mächtiges Werkzeug, um den Fokus auf das Wesentliche zu lenken und unproduktive Diskussionen zu vermeiden. Durch klare Zielsetzung, messbare Key Results und regelmäßige, strukturierte Preworks und Check-ins schaffen sie einen Rahmen, der Diskussionen reduziert und Teams dazu befähigt, produktiver und ergebnisorientierter zu arbeiten.